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Was die Rudersberger LandFrau allesüber Margarete Steiff weiß...

03.09.20

Normalerweise wären wir bei unserem diesjährigen Tagesausflug ganz auf den Spuren von Margarete Steiff nach Heidenheim an der Brenz gefahren. Nachdem wir jedoch den Ausflug absagen mussten, widmen wir uns bei der heutigen Ausgabe „Was die Rudersberger LandFrau alles weiß“ Margarete Steiff und den weltberühmten Steiff-Tieren.

 

Margarete Steiff erblickt am 24. Juli 1847 in Gingen an der Brenz als drittes von vier Kindern das Licht der Welt. Bereits als Säugling mit nur 18 Monaten erkrankt sie schwer und litt an hohem Fieber. Hiernach konnte sie ihre Beine gar nicht mehr und ihre Arme nur unter Schmerzen bewegen. Nach einigen Jahren wurde bei ihr Kinderlähmung diagnostiziert. Trotz ihrer Erkrankung und zahlreichen erfolglosen Therapien und Kuren war Margarete ein lebensfrohes und offenes Mädchen, dass am Leben teilnahm. So brachten sie ihre Geschwister und Kinder aus der Nachbarschaft mit einem Leiterwagen in die Schule und sie spielte trotz ihres Handicaps auf der Straße. Sie erfuhr eine strenge Erziehung ihrer Eltern. So begann sie gegen den Willen ihrer Eltern eine Schneiderlehre und arbeitete danach in der Damenschneiderei ihrer beiden Schwestern Marie und Pauline. 1874 baute die Familie Steiff ihr Haus in der Ledergasse in Gingen an der Brenz um und Margarete erhielt ein eigenes kleines Arbeitszimmer. Die erste Investition, die Margarete von ihrem selbst verdienten Geld tätigte, war der Kauf einer Nähmaschine. Durch die Schmerzen in ihrer rechten Hand arbeitete sie mit einer umgedrehten Nähmaschine, die linke Hand betätigte das Rad und die rechte führte den Stoff. Im Jahr 1877 wagte Margarete den Schritt in die Selbstständigkeit und konnte ein Filzkonfektionsgeschäft als ihr Eigen nennen. Sie fertigte Kleidungsstücke und Haushaltsartikel an. Im Dezember 1879 entdeckte sie in der Zeitschrift „Modenwelt“ das Schnittmuster eines kleinen Stoffelefanten. Nach diesem Muster nähte Margarete ein Nadelkissen in Form eines Elefanten der den schwäbischen Namen „Elefäntle“ erhielt. Dieses verkaufte ihr jüngerer Bruder Fritz auf dem Heidenheimer Markt und es wurde vor allem von Kindern als Stoffspielzeug geliebt. Nach nur wenigen Jahren waren es bereits einige tausend Stück und sie kreierte weitere Stofftiere. Ihr Neffe Richard Steiff erstellte die Skizzen für unzählige Stofftiere. Er war es auch, der 1902 den weltweit ersten Bären mit beweglichen Armen und Beinen entwarf. Den Durchbruch erlangte der Steiff-Bär mit Hilfe eines amerikanischen Händlers. Und auch der uns heute so vertraute Name des Stoff-Bärens „Teddy-Bär“ erhielt er in Amerika, benannt nach dem amerikanischen Präsidenten Theodore Roosevelt. Zwei Jahre später erhielten die Stofftiere von Steiff ihr Markenzeichen „Steiff – Knopf im Ohr“. Margarete wurden zahlreiche Preise, Ehrungen und Auszeichnungen verliehen. Mit nur 61 Jahren, am 9. Mai 1909 erlag Margarete Steiff einer Lungenentzündung. Ihre Neffen und die späteren Nachfahren führen bis heute das weltweit erfolgreiche Unternehmen aus dem Ländle in ihrem Sinne weiter.

 

Margarete Steiff und ihr Lebensmotto: „Für Kinder ist nur das Beste gut genug!“

 

Am 17. September erscheint die nächste Ausgabe von „Was die Rudersberger LandFrau alles weiß…“

Gerne können Sie uns Themen, über die wir wissenswertes berichten sollen, vorschlagen per Mail an landfrauen.rudersberg@web.de.

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